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Boote für z.B. den Rhein sollten mit dem sog. "Rheinriss" gebaut sein; also mit erhöhtem Bug und Heck.

Abdeckungen sollten nicht lediglich aufgeschoben werden, sondern sich zusätzlich zuverlässig sichern lassen. Eine ganze Reihe von Abdeckungen ist schon verloren gegangen, weil dies nicht möglich war. Die Sicherungsmöglichkeit nur mit der Bugleine reicht allein schon deswegen nicht aus, da die Bugleine benutzbar sein sollte.
Da schon so manche Abdeckung am Steg in den "Fluten" versunken ist, ist es von Vorteil, wenn sie schwimmfähig ist.

Besonders wenn eine Abdeckung fest montiert ist, lässt sich das Boot in diesem Bereich oft nur schlecht in den Händen oder auf den Schultern tragen. Hier wären an wenigen Stellen z.B. durchbrochene Griffleisten hilfreich.

Für fußgesteuerte Boote scheint mir der Ruderspiegel ein sinnvolles Zubehör zu sein: www.ruderspiegel.de
Die Systemhalterungen verbleiben i.d.R. an den Auslegern des Bugplatzes; die Spiegel werden über Schnellverschlüsse eingesetzt und wieder gelöst.

Ist der Innenausbau mit Sandwichdecks ausgeführt, fehlt es nicht selten an Befestigungsmöglichkeiten (z.B. Ösen) für das Gepäck, besonders an den Ruderplätzen für kleine wasserdichte Taschen oder Säcke. Zum einen möchte man es im Falle eines Absaufens nicht verlieren, zum anderen liefert es dann fast immer etwas zusätzlichen Auftrieb.

Für Notsituationen sollten mindestens zwei Schöpfgefäße griffbereit im Boot liegen. Empfehlenswert ist eine längliche und ovale bzw. seitlich abgeplattete Form, die ca. 1 Liter fasst. Man kann so an der Schmalseite gut fassen und kommt mit einem Gefäß auf ca. 30 Liter Schöpfleistung pro Minute, wenn viel Wasser im Boot ist.

Lenzklappen mit Rückschlagventilen (Lenzer) sind empfehlenswert: Ist nicht zuviel Wasser eingedrungen, sind sie richtig eingebaut und schafft die Mannschaft ein zügiges Tempo, können ca. 150 Liter Wasser in 10 bis 15 Minuten komfortabel nach draußen befördert werden (grober Richtwert).

Spundlöcher (Ablassschrauben) an Bug und Heck (evtl. auch mittig) wiegen in Kunststoff-Ausführung kaum etwas und haben sich besonders auf Wanderfahrten als praktisch erwiesen, da so ein Drehen des Bootes erleichtert bzw. überflüssig wird:

Bild: Christian Rolffs 2009

Praktisch wäre es, wenn das Spundloch einen etwa 50% größeren Durchmesser hätte als in diesem Bild zu sehen.

Der Steuerbeschlag kann so ausgeführt werden, dass das Steuer in 90-Grad-Stellung eingesetzt und herausgenommen wird: es springt so bei Wellen nicht heraus. Laut W. Bräuner kann er auf Anfrage bei Schröder Rowing Service www.schroederrowing.de erworben werden.

Ansicht des Steuerbeschlags von unten (beide Bilder zeigen eine ältere dänische Standardausführung, die oben erwähnte Variante ist verbessert):

Steuerbeschlag 90 Grad gewinkelt

Steuer (links) eingesetzt (am Heck des Bootes muss nichts verändert werden):

Steuerbeschlag 90 Grad gewinkelt eingesetzt

Bilder 90 Grad gewinkelter Steuerbeschlag: Walter Bräuner 2009

Alternativ verläuft oben am Steuer nur ein Rohr von ca. 3 cm Durchmesser quer, an dem die Steuerleinen befestigt sind. Auch so kann das Steuer nicht mehr von den Wellen herausgehoben werden.

Im Falle eines Falles können schwimmfähige Bugleinen von Vorteil sein - sie lassen sich dann schnell auffinden.

Unabhängig vom hier behandelten Thema wäre es sinnvoll, wenn die Rollbahnenden abgerundet wären, da es immer wieder vorkommt, dass sich Rudernde an deren scharfkantigen Kunststoff-Abschlüssen die Waden blutig scheuern. Je nach Lieferant sind immerhin solche mit 45 Grad-Fase inzwischen beschaffbar.

Ungünstig geformtes Rollbahnende - das Kunststoffteil ragt über die Aluschiene hinaus und ist zu ihr hin scharfkantig.
 
Ein Pärchen davon...
 
Bild: Marianne Vasmer-Ehses 2010

... sorgt bei manchen für eingeschränktes Rudervergnügen.
 
Dieser Ruderkamerad...
...holte sich die linke Wunde wenige Tage vor diesem Foto - bei einer Fahrt von nur ca. 12 Kilometern; die rechte ein paar Tage früher, bei einer Fahrt von ca. 16 Kilometern (in zwei verschiedenen Booten).
 

Die Führungshülsen für Fußsteuerseile sollten für ihre Aufgabe gut geeignet und daher nicht scharfkantig sein:

Dieses Boot ist zum Zeitpunkt der Aufnahme erst ca. 1000 km gefahren...
 
...und dieses erst etwa 4500 km.
 


Hier folgt ein Vorschlag einer behelfsmäßigen, aber wirksamen Bugabdeckung.

Wichtig ist, dass alles stabil ausgeführt wird - und dass nicht irgendwelches Billig-Packband genommen wird, sondern Tesa Packband Nr. 4124, 50 mm breit. Es ist zum einen fest, und zum anderen lässt es sich rückstandsfrei wieder vom Boot entfernen.

Damit es gut klebt, müssen die entsprechenden Stellen der Bordwand vorher ggf. trockengewischt werden (und fettfrei sein).


Eine kurze, flache Abdeckung ohne Wellenbrecher ist weitgehend sinnlos - daher wirken hier drei stabile, zusammengeklebte Hüllen für je 100 DVDs zusammen. ;-)

Diese sind wiederum mit einem Stückchen Anti-Rutschmatte unterlegt und an die Querstrebe im Bug geklebt.

Damit das Ganze nicht bei der ersten Welle umknickt, ist es wie im Bild verspannt - diagonal mit zwei jeweils doppelten Klebebandstreifen, quer reicht ein einfacher.


Das Ganze ist nun mit Abdeckplane "bezogen" (keine simple, da zu schwache Folie, sondern Gewebeplane mit einem Gewicht von 150 bis 250 g/m², die man auch daran erkennt, dass sie an den Rändern Ösen hat).

Diese wird besonders an der Bugspitze solide fixiert.

Wichtig ist, dass der "Pfeiler" zylinderförmig ist, um eine punktförmige Belastung der Querstrebe zu vermeiden. Die Querstrebe muss in gutem Zustand sein (und also nicht gerade morsch wirken ;-) ).


Oben ist eine Verstärkung aus Tesa-Packband angebracht, damit die Plane an den Kanten des "Pfeilers" nicht einreißen kann.


Sieht doch schnittig aus...!
Die Farben könnten noch etwas optimiert werden...


Viel Platz für Gepäck!
Das Boot sollte jedoch nicht überladen werden.

Wegen ihrer erhöhten Bauweise ist diese Abdeckung halber Länge etwa so wirksam wie eine flache Standard-Abdeckung voller Länge.

Sie wirkt so gut, dass man bei sehr hohen Wellen eher Gefahr läuft, über das Heck abzusaufen, wenn die Heckabdeckung fehlt (getestet an einem E-Vierer ohne, der über einen - in den Bildern gut zu erkennenden - Rheinriss verfügt).